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Dr. med. Markus Czimbaras & Manuel Kristen
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Repetitive periphere Magnetstimulation (rPMS)
Repetitive periphere Magnetstimulation (rPMS) ist eine moderne, nicht-invasive Methode zur Stimulation peripherer Nerven, Muskeln oder neuromuskulärer Übergänge durch schnell wechselnde Magnetfelder. Sie wird sowohl therapeutisch als auch diagnostisch eingesetzt und stellt eine schmerzärmere Alternative zur klassischen elektrischen Nervenstimulation dar.
Prinzip
Bei der rPMS wird über einer Zielregion (z. B. Nerv, Muskel oder Plexus) eine Magnetspule positioniert.
Ein durch die Spule fließender, gepulster Strom erzeugt ein kurzzeitig starkes Magnetfeld (bis zu 2 Tesla).
Dieses Magnetfeld induziert im darunterliegenden Gewebe elektrische Ströme, die:
- Nervenfasern depolarisieren
- Muskelkontraktionen auslösen
- afferente und efferente Bahnen aktivieren
Das geschieht ohne direkten Hautkontakt oder Schmerzreizung, da kein Strom über die Haut fließt.
Wirkmechanismen
rPMS kann auf verschiedenen Ebenen wirken:
- Peripher:
- Aktivierung motorischer und sensorischer Nerven
- Verbesserung der neuromuskulären Transmission
- Förderung der Mikrozirkulation und Stoffwechselaktivität
- Zentral:
- Über afferente Bahnen kann rPMS auch zentrale Netzwerke (z. B. spinal oder kortikal) modulieren
- Einfluss auf Plastizität und Schmerzverarbeitung
- Trophisch:
- Förderung der Nervenregeneration
- Anregung von Muskelstoffwechsel und Gewebereparatur
Anwendungsgebiete
Indikation | Ziel / Wirkung |
---|---|
Periphere Nervenläsionen (z. B. N. radialis, N. peroneus) | Förderung der Reinnervation, Muskelreaktivierung |
Spastik / zentrale Lähmungen (z. B. nach Schlaganfall, MS) | Tonusreduktion, Verbesserung der Motorik |
Neuropathische Schmerzen / CRPS | Modulation der Schmerzleitung, Reduktion der Allodynie |
Polyneuropathien (z. B. diabetisch) | Verbesserung der Leitfähigkeit und Sensibilität |
Muskelschwäche / Inaktivitätsatrophie | Muskelstimulation ohne Schmerz oder Ermüdung |
Rehabilitation nach Verletzungen oder Operationen | Unterstützung der Funktionswiederherstellung |
Vorteile gegenüber elektrischer Stimulation (rPNS)
- Schmerzfrei (kein direkter Strom durch die Haut)
- Tiefenwirksamkeit: kann auch tiefere Nerven erreichen
- Keine Hautirritationen oder Elektrodenprobleme
- Gute Akzeptanz bei Patient:innen
- Kombinierbar mit Physiotherapie, TENS oder Biofeedback
Kontraindikationen
- Metallimplantate oder elektronische Geräte in der Nähe (z. B. Herzschrittmacher, Cochlea-Implantate)
- Schwangerschaft (relative Kontraindikation)
- Epilepsie oder nicht kontrollierte Anfallsneigung
- Offene Wunden oder akute Entzündungen im Stimulationsgebiet
Evidenzlage
- Zahlreiche klinische Studien (z. B. bei Schlaganfall, Polyneuropathie, CRPS) zeigen positive funktionelle und schmerzlindernde Effekte.
- Die Methode gilt als sicher und gut verträglich.
- Allerdings ist die Standardisierung der Parameter (Frequenz, Intensität, Dauer) noch Gegenstand der Forschung.
Kurzfazit
Repetitive periphere Magnetstimulation (rPMS) ist eine nicht-invasive, schmerzfreie Methode zur Aktivierung oder Modulation peripherer Nerven und Muskeln durch gepulste Magnetfelder.
Sie wird zunehmend in der Neurorehabilitation, Schmerztherapie und Physikalischen Medizin eingesetzt – mit wachsender wissenschaftlicher Evidenz.
- Repetitive periphere Magnetstimulation (rPMS)